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Büro Morphosis, Thomas Mayne mit Bernd Lederle, Santa Monica / Ditzingen

Verfasser

Marni Nelko

Beurteilung des Preisgerichts

Der Duktus der Arbeit wirkt auf den ersten Blick wohl etwas verwirrend; bei näherem Hinsehen jedoch erschließt sich die Absicht der Verfasser “Dynamik und Entwicklung ...” als Grundidee für eine Corporate Identity vorzugeben, ganz überzeugend.

Die um einen Campus locker gruppierten neuen Gebäude der adidas “World of Sports”, die viele Spielräume zulassen und keinen rigiden Rahmen vorgeben sowie ein vielfältiges “Image” für das Wohnen sind die beiden Tugenden der Arbeit.

Das gestellte Programm ist der Ausschreibung entsprechend erfüllt. Die Erschließung der adidas “World of Sports” ist mit einer großen, umfassenden Schleife spannend und dabei ganz logisch inszeniert.

Wenn die Grundform der ergänzenden Gebäude der Typologie der bestehenden ehemaligen Kasernen entlehnt ist, so erscheint dies städtebaulich plausibel, im Grundriß näher besehen jedoch nicht immer überzeugend.

Besonders problematisch erscheint die Baukörperkonfiguration nördlich des Stadions. Die Sporteinrichtungen sind im Süden des neuen Campus angenehm in den offenen Landschaftspark hinein modelliert. Im Westen sind die Gebäude für den Gemeinbedarf, Schule und Boarding House, als gebautes Entree zwischen den beiden Hauptzufahrten städtebaulich schlüssig und gut auffindbar situiert.

Für das Wohnen werden keine exzentrischen Modelle angeboten, vielmehr eine typologische Vielfalt anhand sorgfältig überlegter, aus der Landschaft entwickelter Wohnformen. Reihen-, Doppel- und Einfamilienhäuser sowie Geschoßwohnungen werden quartierweise kombiniert. Sie verschaffen der Siedlung eine hohe Attraktivität und versprechen eine ebenso gute Akzeptanz.

Das sparsame innere Erschließungssystem wird, von der adidas “World of Sports” unabhängig, an zwei Stellen nach außen angebunden. Die Nutzungsfläche liegt mit 28,5 ha günstig im durchschnittlichen – und erwarteten – Rahmen. Dagegen erscheint das im Osten für Gewerbe angebotene Areal zu dominant.

Eine Reduzierung im Norden würde der Arbeit im ganzen guttun und besonders die “Bedrängnis” für die adidas “World of Sports” abmildern.

Störungen, die vom bestehenden Industriegebiet auf die Wohnbauflächen ausgehen könnten, sind nach den Zuordnungen nicht zu erwarten.


 
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