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Jaspert Steffen Watrin Drehsen, Köln mit Landschaftsarchitekt Andreas Kipar, Darmstadt

Verfasser
Fredrick Jaspert
Mitarbeiter
Helmut Schroeder, Mice Auschrat, Kerstin Wahrer, Alexander Ernst
Landschaftsarchitekt
Andreas Kipar, Milano, Duisburg
Fachplaner
Verkehrsplanung: BSV, Axel Springsfeld, Aachen

Beurteilung des Preisgerichts
Die Arbeit zeigt deutliche Strukturen und eine klare Verteilung der Baumassen. Die öffentlichen Räume erscheinen jedoch sowohl in ihrer Lage als auch in ihren Proportionen beliebig. Das Hochhaus an der Miquelallee setzt einen spannenden Akzent im Verlauf der Allee. Die Hochhausscheibe am Casino will axiale Bezüge aufbauen, die im Stadtgefüge jedoch keine Entsprechung finden.
Es entsteht ein unnötiges Ungleichgewicht an der Nahtstelle zwischen Alt und Neu.
Um den Campus zu formen, wählt der Verfasser große Gebäudemassen (Mensa/Hörsaalzentrum und Strategische Reserve), die aber keinen Bezug zu den anderen Quartieren herstellen und deshalb willkürlich bleiben.
Die verkehrliche Haupterschließung an die Miquelallee anzubinden und den ruhenden Verkehr schwer-punktmäßig an der neu gebildeten Goethe-Allee unterzubringen ist nicht sehr glücklich, weil die Aus-fahrt der Tiefgaragen über die Lübecker Straße geführt werden muss. Das Konzept wird damit unklar.
Die Absicht, im Gebäudetyp einen Wechsel von öffentlichen und privaten Räumen zu schaffen wird dadurch problematisch, dass sowohl die inneren als auch die äußeren Gebäudeabstände gering erscheinen; die Nutzungsverteilung ist grundsätzlich gelungen, die Lage von Zentralbibliothek und Max-Planck-Institut ist aber zu überdenken.
Das Studierendenhaus ist nicht nachgewiesen.
Die Arbeit wird den Belangen des Denkmalschutzes nicht gerecht. Auch ist die Rückseite des Casinos als Bezugspunkt für den Universitätsplatz ungeeignet.
So klar die städtebauliche Struktur auch ist, entstehen doch durch ihre Kontur belanglose Restflächen an der Miquel- und an der Hansaallee, sie erscheinen rein dekorativ und hinsichtlich des Pflegeaufwandes unwirtschaftlich.
Die innere Struktur der Grünflächenangebote ist interessant, hat aber wenig mit dem bestehenden Grün und der Bebauungsstruktur zu tun. Der Eingangsbereich am Bremer Platz ist in seinem Anschluss in die geplante Bebauung und zum Grüneburgpark unbefriedigend.
Der Umgang mit den Flächen zwischen Adickesallee und Stralsunder Straße überzeugt nicht.
Der Vorschlag bleibt ohne die Bebauung auf dem Philipp-Holzmann-Gelände ein Torso.
Wenn die Arbeit auch in einzelnen Aspekten interessante Lösungsmöglichkeiten zeigt, erscheint das Gesamtkonzept für eine lange Entwicklungsperspektive der Universität unzureichend.


 
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