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SIAT GmbH, München und Kraus_Milkovic Architekten, Frankfurt am Main mit Landschaftsarchitekt Eckhard Emmel, Landshut

Verfasser
Rolf-Harald Erz Kraus_Milkovic, Frankfurt a.M. Bernward Kraus, Ana-Marija Milkovic
Mitarbeiter
Dieter Heigl, Kirsten Heinrichs, Daniel Muck, Daniela Sacher
Landschaftsarchitekt
Planungsbüro EGL, Eckhard Emmel, Landshut
Fachplaner
Verkehrsplanung: Prof. Dr. von Mörner, von Mörner + Jünger, Darmstadt

Beurteilung des Preisgerichts
Der Entwurf zeigt ein überzeugendes und klares städtebauliches Konzept. Es entsteht ein selbst-bewusster, stringenter Stadtteil. Die einzelnen Fachbereiche der Universität werden als urbane Quartiere mit eigenständigen Identifikationsmerkmalen ausgebildet und um einen zentralen Campusplatz gruppiert. Die Kohärenz zwischen Gebäude- und Freiraumstruktur ist positiv zu bewerten.
Die Baumassenverteilung erfolgt zwar in einem streng orthogonalen Raster, es ergeben sich dennoch attraktive Freiräume. Die Freiraumplanung ermöglicht die geforderten, durchgehenden Verbindungen zum Grüneburgpark, wobei großzügigere Öffnungen zum Park wünschenswert wäre. Leider ist der Eingriff in den vorhandenen Baumbestand groß.
Hinsichtlich der fußläufigen Erschließung berücksichtigt der Entwurf in besonderer Weise die Erreichbarkeit der U-Bahnstation Miquel-/Adickesallee. Die Erschließung für den Individualverkehr nimmt die vorgegebenen Anschlusspunkte auf. Sie ist auf Grund des orthogonalen Blocksystems problemlos zu realisieren.
Die vorgeschlagenen Bauformen ermöglichen eine Vielzahl von unterschiedlichen Gebäudetypen.
Der Bezug der neuen Anlage zum I.G.-Farbengelände ist hergestellt durch die Achse in der Breite des Casinos, die neues Casino, Sportanlagen und Hörsaalgebäude umfasst. Die äußeren Querriegel des ehemaligen I.G.-Farbenverwaltungsgebäudes treffen in ihrer Verlängerung auf die Wege rechts und links der Mittelachse. Die Dichte der Bebauung des neuen Geländes steht im Kontrast zum historischen Freiraum.
Die nahezu geschlossene Südkante der Neubebauung wird als sehr hart in Bezug auf das I.G.-Farben-Ensemble angesehen.
Nutzungsverteilung und Funktionalität entsprechen den Anforderungen. Positiv hervorzuheben ist die Lage der Zentralbibliothek und der sonstigen Infrastruktur mit Ausnahme der Lage der Kindertagesstätte.
Für den ruhenden Verkehr werden zwei Tiefgaragenstandorte vorgeschlagen, die sinnvollerweise im Bereich der Hauptzufahrten platziert sind.
Die Realisierbarkeit in Abschnitten lässt keine Probleme erkennen, mit Ausnahme einer gewissen Überschreitung des Hörsaalgebäudes in das Baufeld der Philipp-Holzmann-Schule. Einschränkend ist festzustellen, dass die Stringenz des Entwurfs beeinträchtigt ist, solange das Areal der Philipp-Holzmann-Schule nicht zur Verfügung steht. Dagegen ergibt sich keine zwingende Notwendigkeit, die Einfamilienhäuser aufzugeben.
Insgesamt erfüllt der Entwurf die Ausschreibungskriterien in positiver Weise.


 
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